Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin
ein neuer urbaner Ort des Lernens
- Photos & Written by: Uta Gleiser
Prinzessinnengarten Kollektiv
Es begann mit der Idee, auf einem brach liegenden Platz in Berlin Kreuzberg, einen Raum zu schaffen, an dem gemeinschaftlich gegärtnert werden kann. An dem ein Austausch stattfindet und ein neuer urbaner Lebensstil entstehen kann. Freunde, Nachbarn und Aktivisten räumten auf dem verwaisten Gelände gemeinsamen den Müll auf, bauten transportable Hochbeete und die ersten Biogärten an. Der Prinzessinnengarten am Moritzplatz wurde zu einem Ort, an dem Menschen zusammen kommunizieren, im Garten arbeiten und experimentieren können oder einfach nur entspannen. Er ist zu einem Lernort geworden, an dem man über gesunde Ernährung, ökologische Lebensmittelproduktion und Klimaschutz erfährt. Offene Gartenarbeitstage stehen allen Interessierten offen. Jeder ist eingeladen sich die Hände schmutzig zu machen und mehr über Biodiversität, Saisonalität und ökologischen Gemüseanbau in der Stadt zu erfahren.
Was im Sommer 2009 in Berlin-Kreuzberg als Pilotprojekt oder eine Art Miniatur-Utopie startete, wurde mittlerweile vom Verein Common Grounds übernommen. Dafür bekam das Prinzessinnengarten Kollektiv im Jahr 2020 einen neuen Ort, den Neuen St. Jacobi Friedhof.
1867 wurde der Neue St. Jacobi Friedhof als Alleequartiersfriedhof angelegt, geprägt durch eine lange Allee, die als Mittelachse des Geländes dient. Da der Friedhof 2016 geschlossen wurde, werden von 7,5ha der Fläche momentan nur 4,2 Ha genutzt. Was soviel heißt, dass keine Bestattungen mehr durchgeführt werden und die noch bestehenden 500 bestehenden Grabzellen, nicht mehr verlängert werden. Dies bietet urbanen Raum, der Platz für eine neue Entwicklung frei macht.
Auch hier werden neben dem gemeinschaftlichen Gärtnern in Hochbeeten, Workshops rund ums ökologische Selbermachen angeboten. Eine große Umweltbildungsfläche wird Kitas und anderen Bildungsträger*innen zur Verfügung gestellt. Hilfestellung gibt es für alle, die selber einen Gemeinschaftsgarten gründen möchten oder Unterstützung bei einer Pflanzplanung brauchen.
Für Menschen wie mich, die in Berlin nur zu Besuch sind und sich auch hier gerne ein wenig zurückziehen wollen, gibt es von April bis Oktober ein Gartencafé. Neben Kaffee und kühlen Erfrischungsgetränke, dürfen die Gäste sich aus den Kräuterbeeten für einen Tee selber bedienen. Auf den Tisch kommt vor allem Gemüse, Kräuter und Pilze, die neben der Ernte aus den eignen Hochbeeten auch vom eignen Stadtacker kommen.
Ein herrlicher Besuch, den ich nur jedem ans Herz legen kann, der sich fürs Gärtnern, gute Lebensmittel und ein nachhaltigeres Leben in der Stadt interessiert.
// Photos & Written by: Uta Gleiser
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