The Kangen – Begegnungsstätte Warung
- Photos & Written by: Uta Gleiser
- INTERVIEW MIT: AGUNG
Inmitten von Ubud, am Rande der touristischen Laufwege, gibt es einen kleinen und liebevoll gestalteten Warnung. The Kangen. Dies ist eine Mischung aus Straßencafé und kleinem Restaurant, in dem es lokale Gerichte gibt und meist von Einheimischen betrieben wird. Vom ersten Moment an habe ich diesen Ort ins Herz geschlossen. Herrlich, friedlich und abseits vom Lärm der zahlreichen Motorroller gibt es ein paar Sitzmöglichkeiten im Garten oder aber am Tresen, um ein bisschen zu plauschen.
Die Karte ist klein, dafür aber sehr kreativ. Ganz besonders lecker finde ich die Kaffeevariationen aus verschiedenen Teilen Indonesiens. Avocado-Kaffee ist ein Rezept aus Ost Timur, in Sumatra, Borneo , in Malaysia trinkt man seinen Kaffee gerne mit einem aufgeschäumten Eigelb und in West Java wird der Kaffee mit Kokosnuss, Milch und Gewürzen aufgekocht. Jedes Essen und jedes Getränk wird hier mit so viel Hingabe angefertigt, dass man es erst einmal fotografieren möchte, bevor man genießt.
Der Betreiber ist ursprünglich Architekt, arbeitet seit 17 Jahren beim Film und hat sich mit dem Kangen Ubud einen Traum erfüllt. Es sollte ein Ort sein, an dem sich Kreative und Individualisten treffen können. Es gibt Ausstellungen und ist ein Ort der Begegnung für Einheimische und Auswärtig zugleich.
Auf Bali habe ich im Laufe der Jahre immer mehr das Gefühl, dass es entweder Lokalitäten gibt, die nur den Touristen vorbehalten sind (Einheimische könnten sich die Gerichte eh meist nicht leisten), oder aber rein von Balinesen besucht werden. Es gibt kaum Orte, die von Ausländern wie Balinesen gleichermaßen genutzt werden.
Das Kangen Ubud hat diesen Spagat geschafft, denn die Atmosphäre ist herzlich und einladend, dazu gibt es moderate Preise. Für mich ist dies ein Ort mit Esprit und voll guter Energie. Mein absoluten Favorit waren: Wassermelonen-Minze-Saft, Avocado-Sandwich, Piskok (Banane mit Schokolade, Kokosraspeln im Crepemantel) und ganz weit vorne der Avocado-Kaffee.
YAY!! Wenn Ihr also irgendwann mal auf Bali seid, stattet dem Kangen Ubud ein Besuch ab, ihr wollt nie wieder dort weg.
Das Kangen Ubud ist ein recht neuer Warung/Café, etwas abseits der Touristenstrecke gelegen.
Erzähl mir doch bitte, warum Du einen Warnung in Ubud gebaut hast, denn eigentlich bist Du Architekt und arbeitest seit einigen Jahren in der Filmbranche?
Agung // Ich war immer an Kunst interessiert, vor allem der Visuellen Kunst…und ich liebe es zu Reisen. Ein Café/Warung zu eröffnen war schon immer mein Traum. Nach 17- jähriger Arbeit in der Filmbranche, in der großartig & chaotischen Hauptstadt Indonesiens – Jarkarta, war es an der Zeit. Es sollte ein Ort sein, an dem Kunst und Reisen zusammen kommt, außerdem schreibe ich hier meiner Skripts für die kommenden Filmprojekte.
Das Kangen Ubud ist nicht nur ein Ort für gutes Essen, sondern ist auch ein Treffpunkt an dem sich Reisende, Kreative und Einheimische austauschen können.
Sag mir, als was würdest du Kangen sehen? Was ist deiner Meinung nach sehr wichtig und das Besondere an diesem Ort?
Agung // Kangen Ubud auf Indonesisch heißt: Ubud vermissen oder Sehnsucht nach Ubud haben. Kangen auf Japanisch heißt: “Zurück zum Ursprung”. Also sollte das Kangen Ubud ein Ort für Menschen sein, die gerne den authentischen Geschmack der Umgebung kennen lernen möchten.
Wir versuchen, vor allem regionales Obst und Gemüse anzubieten, dazu kommen Kaffee, Tee und authentisches Indonesisches/Balinesisches Street Food..frisch und gesund. Außerdem möchten wir gerne, dass das Kangen Ubud zu einem Treffpunkt für Reisende wird. Ein Ort an, dem man sich austauschen und Geschichten erzählen kann. Ubud oder Obat hat die Bedeutung: Medizin. Ich bin davon überzeugt, dass das Teilen und Austauschen von Reisegeschichten hilft, die Augen und Geist zu öffnen und somit auch heilt.
Kangen Ubud bereitet alles ganz frisch zu, wenn es bestellt wird.
Woher bezieht Ihr die Lebensmittel und spielt Biologisch ebenfalls eine Rolle?
Agung // Wir bekommen den Kaffee, das Obst und das Gemüse direkt von den Bauern und ja, wir versuchen, so viel wie möglich rein biologisch zu kochen und trotzdem zu Preisen, die für alle erschwinglich sind.
Ihr habt eine tolle Auswahl auf eurer Karte. Irgendwas zwischen Traditionell und Modern, aber immer auf der gesunden Seite.
Wie stellt ihr eure Karte zusammen?
Agung // Das war der größte Spaß, denn ich selber hatte die Karte zusammengestellt und diese dann mit dem Koch, den Angestellten, Freunde und Familie getestet. Bimo hilft mit den Kaffeerezepten und dem Tee. Für mich war es das erste Mal, einen Warnung/Café zu eröffnen und jeder Teil des Prozesses hat mir viel Vergnügen bereitet.
Ich liebe Kaffee, von daher gehören die verschiedenen Kaffeevariationen zu meinen Favoriten. Bimo ist der “Coffee-Nerd” im Kangen-Ubud-Team und ich durfte Ihm beim Kaffee zubereiten zusehen.
Wo kommen die Bohnen her, die Ihr im Kangen Ubud für den Kaffee verwendet und und wird Bimo in Zukunft noch mehr Kaffeerezepturen anbieten
Agung // Selbstverständlich! Bimo und das Kangen-Ubud-Team werden auch in Zukunft nach weiteren Rezepten aus Indonesien forschen und neue Menüs kreieren. Die Bohnen, die wir hier verwenden, sind hauptsächlich Aceh Gayo Kaffee von Sumatra und Bali Kintamani single origion. Wenn es um den Kaffee geht, möchten wir hauptsächlich manuelle aufbrühen, da es die Indonesische Kultur am besten zeigt.
Was ist der größte Wunsch, wo Du das Kangen Ubud in den nächsten Jahren gerne sehen würdest?
Agung // Natürlich möchten wir, dass das Kangen Ubud erfolreich sein wird, auf der anderen Seite soll es der kleine, warme Ort bleiben, an dem sich die Menschen wohl fühlen. Wir würden gerne mehr solcher Plätze in Bali erschaffen, oder sogar in der ganzen Welt – dann könnten wir noch mehr Geschichten teilen.
Wie sieht es mit Dir aus? was steht noch auf Deiner ganz persönlichen Liste?
Agung // Ich habe viel zu viele Sachen auf meiner Liste, aber als erstes sollte noch ein Film dieses Jahr umgesetzt werden, ich möchte ein Buch schreiben und eine Installation bauen.
// Photos & Written by: Uta Gleiser
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