Eine Schweizer Spezialität, handmade in Ottensen.
- Photos & Written by: Uta Gleiser
- LAYOUT: ET CREATIVE
- INTERVIEW MIT: Sibylle & Oli
Was ist denn Jö Makrönchen? Jö ist Schwyzerdütsch und heißt süß. Das darauffolgende Makrönchen erklärt dann auch schon, um was für eine Süßigkeit es sich handelt. Oliver ist Schweizer und Sibylle aus Hamburg. Kennengelernt haben sich die zwei über ihren Beruf, als beide noch in der Werbung tätig waren. Bei einem Familienbesuch in der Schweiz wurde auch Sibylle auf den Geschmack der kleinen Macarons gebracht.
Da Olivers Vater Konditor ist und jahrelang bei Sprüngli in Zürich arbeitete, wurden Sybille die dort genannten Luxemburgerli vorgestellt. Mit Begeisterung über diese zuckerlastigen und dennoch luftigen, kleinen Desserts und der Frage, warum es so etwas nicht in Hamburg gibt, ging es wieder zurück in den Norden. Die Idee, Macarons selber zu herzustellen, wurde konkreter und die beiden fingen an, zu experimentieren. Als die Ergebnisse immer
besser wurden, war langsam klar, dass dies nicht nur ein Hobby ist, sondern dass ihnen so viel daran lag, dass sie daraus ein Geschäftskonzept machen wollten. Mittlerweile haben Sibylle und Oliver eine schöne Patisserie, in der man den beiden sogar beim Backen zusehen kann. Was das Besondere an den etwas kleineren Luxemburgerli ist und was sie an Macarons gereizt hat, können sie am besten selber erzählen.
Liebe Sibylle, lieber Oliver,
eure Macarons sind ein Traum. Nicht nur vom Aussehen her, sondern auch vom Geschmack. Ich für meinen Fall werde erst einmal etliche Fotos schießen und dann genießen..
Erzählt mir doch als allererstes ein bisschen von euch, was ihr von Beruf seid und warum ihr Jö Makrönchen zusammen in’s Leben gerufen habt?
Sibylle // Kennengelernt haben wir uns bei der Arbeit in einer Agentur. Oliver hatte als Werbetexter gearbeitet und ich als Grafik- Designerin. Da Olli gebürtiger Schweizer ist, gab
es irgendwann den ersten gemeinsamen Besuch bei seiner Familie, die dort immer noch lebt. Bei einem Stadtbummel in Zürich machten wir auch bei Sprüngli halt, eine der bekanntesten Confiserien, die sich bereits in der 6.ten Generation befindet. Eines der bekanntesten Produkte im Hause Sprüngli sind die Luxemburgerli. Ein Gebäck, welches einem Macaron sehr ähnelt und es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und daher auch in unterschiedlichen Farben gibt. Ich war von dieser leichten Süßigkeit komplett angetan. Wir hatten einfach Lust, noch etwas anderes zu machen. Und der Gedanke, Makrönchen in Hamburg zu backen, war erst mal einfach nur eine Idee von vielen. Aber irgendwie hat sie uns einfach nicht mehr losgelassen…und jetzt sind wir Makrönchen-Bäcker von Beruf.
Ich liebe gute Desserts und Kuchen, aber selber ein Café aufzumachen, da gehört dann ja eine weitaus größere Leidenschaft dazu.
Woher kommt die Begeisterung für Makrönchen und vor allem diese dann selbe zu backen und ein Geschäftskonzept daraus zu machen?
Oliver // Für mich als Zürcher waren die Luxemburgerli von Sprüngli schon immer der pure Genuss. Mein Vater war ja Konditor und hat sie uns manchmal mitgebracht. Daher sind
diese Leckereien seit meiner Kindheit sehr präsent. Eigentlich war es aber Sybille, die von den kleinen Macarons total begeistert war und somit verfestigte sich die Idee, sich selber ans Luxemburgerli backen zu machen. Mein Vater unterstützte uns mit seinem Wissen und auch beim Backen. Bis wir unsere Makrönchen jedoch selber so lecker hingekriegt haben, war es ein langer Weg! Ein richtiges Geschäftskonzept ist dann erst daraus über die Zeit gewachsen.
Was ist denn jetzt eigentlich der Unterschied zwischen einem Macaron und einem Luxemburgerli?
Was ist das Wichtige an diesem Gebäck und worauf legt ihr besonderen Wert?
Sibylle // Die Schweizer Variante hat etwas kleinere Baisers, aber dafür mehr Füllung. Eher wie ein Praliné. Sibylle: Das Wichtigste ist die Frische, denn ein Makrönchen schmeckt nur frisch wirklich toll! Wir verarbeiten Bio-Eier und Saison-Früchte. Und natürlich ganz wichtig: Schweizer Schokolade!
Wie war der Weg von der Idee bis hin zur eigenen Patisserie? Hattet ihr Hilfe beim Start in die Selbständigkeit?
Oliver // Wir haben einfach sehr klein angefangen, ohne Kredite oder Förderprogramme. Das war natürlich viel anstrengender, aber dafür hatten wir es immer selbst in der Hand. Nach jetzt 4,5 Jahren ist es kaum zu glauben wie alles gewachsen ist!
Seit einiger Zeit seid ihr in der Friedensallee zu Hause. Mit einer offenen Backstube und Sitzmöglichkeiten zum Kaffeetrinken und für den direkten Verzehr eurer Köstlichkeiten.
Sibylle // Die neue Fläche in der Friedensallee ist natürlich toll. Man hat auf jeden Fall etwas mehr Aufmerksamkeit. Die Kunden, die zu uns kommen, können es sich nun endlich gemütlich machen und bei einem Kaffee bei der Fertigung zu sehen. Die offene Backstube schafft eine sehr wohlige Atmosphäre und eine Transparenz, die wir immer haben wollten. Außerdem scheint hier um die Mittagszeit herrlich die Sonne rein und die Leute sehen uns endlich mal.
Wie viele unterschiedliche Sorten habt ihr im Angebot? Kreiert ihr die Rezepte alle selber und was sind eure eigenen
Oliver // Im Moment gibt es ca. zwölf verschiedene Sorten, die aber saisonbedingt auch mal wechseln. Zwei unserer Highlights sind gerade Karamell und Passionsfrucht. Alle Rezepte entwickeln wir selber. Nur was wirklich schmeckt, kommt in den Tresen. Neue Sorten und
Varianten, wie zum Beispiel die Eis-Macarons zu kreieren, macht uns allen am meisten Spaß. Für Hochzeiten und Firmenkunden lassen wir uns auch gerne neue Kreationen einfallen. Das ist immer wieder eine neue Herausforderung, aber bringt auch jede Menge Abwechslung mit sich. Für die Zukunft haben wir noch jede Menge Ideen und Pläne.
// Photos & Written by: Uta Gleiser
// Socials
Keine Fotostory mehr verpassen!
Newsletter anmelden und über neuste Beiträge informiert werden