Zwei Schwestern und die Liebe zum Slowgärtnern

Die goldene Herbstzeit hat in diesem Jahr ihrem Namen alle Ehre gemacht wie schon lange nicht mehr. Der September fühlte sich an wie ein ausgedehnter August, nur mit dem Duft nach Pilzen, Herbst und mit der Farbigkeit, wie sie schöner nicht hätte sein könnte. Gebürtig aus einer Kleinstadt in Hessen, aus einem Elternhaus, mit dem es jeden Herbst mit Korb und Messer bewaffnet in die Pilze ging, vermisse ich diese Tätigkeit durchaus.

Da ich im Hamburger Umland so gar keine Ahnung hätte, wo es gute Pilzplätze gibt, nahm ich einen Kurztrip nach München zum Anlass, die beiden Schwestern Lisa & Steffi von Fammade, auf dem ehemaligen Hof ihrer Eltern zu besuchen. Eine knappe Autostunde außerhalb Münchens erreicht man den kleinen Ort Finsing und das neue, alte Zuhause von Lisa.

Farmmade zeigt auf ihrem Blog Leckeres, ganz unter der Prämisse: Farm to Table. Alles, was der heimische Garten, die angrenzenden Wiesen und der Wald an Essbarem hergibt, wird von Steffi und Lisa liebevoll verarbeitet. Was mit einer fahrenden Cocktailbar und selbstgemachten

Sirup anfing, beinhaltet nun immer mehr einige Rezepte und den Wunsch, mehr daraus entstehen zu lassen.
Ich hatte mir einen herrlich sonnigen Tag rausgesucht, als ich die beiden Schwestern in Bayern besuchte. Perfekt, um zusammen in den Wald zu gehen, zu kochen und mehr von und über Farmmade zu erfahren. Zum Essen und um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen, saßen wir draußen im Garten und vergaßen die Zeit, bis wir irgendwann unseren eigenen Atem sehen konnten. Schön war`s und ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen.

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Liebe Lisa, liebe Steffi,
vielen Dank für diesen wunderbaren Tag, den ich mit euch verbringen durfte. Besser hätte er wohl kaum sein können.

Nun erzählt doch bitte erst einmal ein bisschen über euch und wie das Leben vor Farmmade aussah und wer ist eigentlich Marlene?

Lisa // Wir sind Steffi & Lisa, Schwestern mit festen Wurzeln in der Landwirtschaft. Unsere Kindheit verbrachten wir auf einem Bauernhof, etwa 20km von München entfernt, ganz idyllisch zwischen Wald & Wiesen. Der nächste Nachbar wohnt mehr als einen halben Kilometer weit von uns entfernt. Bereits als Kinder haben wir gelernt, was es bedeutet, mit anzupacken, wenn z.B. die schweißtreibende Heuernte anstand oder Verantwortung beim Füttern der Tiere morgens und abends zu übernehmen. Aber auch das Privileg, auf dem Land in Freiheit groß zu werden, hat unseren Charakter nachhaltig geprägt. Als junge Erwachsene

hat es uns zunächst einmal in die Welt hinausgezogen, Steffi hat eine Weile in Oslo gelebt, ich bin zum Studium nach München gezogen und als Geografin viel gereist. Nach fast 10 Jahren Stadtleben habe ich allerdings den Drang verspürt, meinen Wurzeln und dem Landleben wieder ein Stück näher zu kommen. Back to the roots sozusagen. Im Herzen bin und blieb ich immer ein naturliebendes „Landei“. Als mein Mann und ich vor 5 Jahren unsere Tochter erwarteten, fassten wir nach einigen Überlegungen den Entschluss, zurück auf den Hof und in das Bauernhaus zu ziehen, in dem wir als Kinder so idyllisch aufwuchsen. Naturnah zu leben und zu arbeiten, entschleunigt enorm im Vergleich zum Stadtleben und öffnet den Blick wieder fürs Essentielle – es erdet dich regelrecht. Die Elternzeit war für mich auch die Option, eine Pause von meinem bisherigen Berufsleben zu nehmen und meinen durchgetakteten Terminkalender aus meiner Festanstellung an einer Hochschule gegen das Leben auf dem Hof einzutauschen. Beruflich fühlte ich mich vor der Geburt in einem langweiligen Hamsterrad gefangen, meine kreativen Ideen konnte ich bis dahin beruflich nicht verwirklichen. Steffi erging es in ihrem ersten Job nach dem Studium ganz ähnlich.

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Wir wollten etwas mit den eigenen Händen schaffen, nach eigenen Werten leben und handeln und im Kleinen unsere Welt nach eigenen Möglichkeiten ein bisschen schöner machen. Schnell war klar, um wirklich frei und kreativ leben zu können, war der Weg in die Selbständigkeit der einzige Weg. Unsere Eltern hatten es uns eigentlich schon immer vorgelebt. So wurde im Sommer 2014 nicht nur meine Tochter sondern auch die Idee von Marlene dem erste Projekt meiner Schwester Steffi und mir geboren. Eine Entscheidung, die unser Leben komplett verändert hat! Ein Jahr zuvor hatte ich bei der Planung meiner eigenen Hochzeit festgestellt, dass es weder regionale Drink-Konzepte noch ansprechende Bar-Wagen für Hochzeiten gab. Die Hochzeitsszene war 2013 noch echt kitschig und angestaubt. Wir wollten das ändern, sind aber auch nicht völlig unvorbereitet in die Gastroszene geschlittert, sondern familiär vorbelastet durch unsere Mutter, die sich schon vor 25 Jahren mit einem Bauernhof-Catering ein eigenes Unternehmen am Hof aufgebaut hatte. Die schon vorhandene Infrastruktur wie z.B. ein vorhandener Produktionsraum mit Kühlung und viele Jahre Erfahrung durch

Mitarbeit im Catering war natürlich ein Vorteil und erleichterte uns den Start. Marlene ist eine mobile Caravan-Bar, mit der wir nun gut 4 Jahre hauptsächlich auf Events und Hochzeiten ein besonderes Getränke-Catering mit regionalem Ansatz „drink local“ angeboten haben. Drinks aus ausgewählten, hochwertigen Zutaten, mit Spirituosen regionaler bayrischer Produzenten, frischen Kräutern aus dem eigenen Bauerngarten und selbst hergestellten Cocktail- und Limonadensirups aus eben diesen. Weil wir immer wieder gefragt wurden, ob man unsere Sirups auch irgendwo kaufen kann, haben wir eine kleine Cockailsirup-Linie entwickelt. Diese stellen wir in Handarbeit als kleine Manufaktur selbst her und vertreiben den Sirup in limitierter Auflage mittlerweile in einigen ausgesuchten Läden in München. Limitiert deshalb, da wir nur so viel produzieren, wie der eigene Garten oder unser Gewächshaus gerade hergibt. Getreu nach dem Motto: was aus ist, ist aus. Unsere Arbeit, das Sammeln von Erfahrungen und Entwicklungen im Gewächshaus und Bauerngarten habe ich damals angefangen, für uns und Freunde bei Instagram zu dokumentieren. So wurde Farmmade geboren.

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Wie kam es, dass ihr von der Stadt wieder aufs Land gezogen seid und einen Teil des Hofes eurer Eltern übernommen habt?

Steffi // Vor fast 3 Jahren wurden wir aufgrund gesundheitlicher Probleme unseres Vaters für uns unerwartet früh mit dem Thema Hofübergabe konfrontiert. Wir mussten uns plötzlich überlegen, wie es mit dem Hof, mit dem wir alle stark verwurzelt waren und unserer Heimat weitergeht. Man muss vielleicht ergänzen, dass die Hoffläche zwar groß genug ist, um sowohl unseren Eltern als auch jeden ihrer Kinder nebst Familie genügend Freiraum zum Leben zu geben, aber sonst eher zu den ganz kleinen, kaum noch vollerwerbsfähigen landwirtschaftlichen Betrieben gehört. Auch unsere Eltern mussten schon immer kreativ mit den wenigen Ressourcen umgehen und lukrative Marktnischen entdecken, um dem Druck standhalten und weiterbestehen zu können. Schwerpunkt des Betriebes war und ist seit gut 25 Jahren Pensionspferdehaltung mit etwas Ackerbau, davor war es Milchwirtschaft,  sowie das Bauernhof-Catering unserer Mutter. Normalerweise ist es heute in der Landwirtschaft so, dass sich keine Hofnachfolger finden und kleinere Höfe eher vom Aussterben bedroht sind. Die restlichen Flächen werden meistbietend an die großen Bauern verkauft oder verpachtet. Bei uns hatte allerdings jeder von uns 4 Kindern Interesse und Ideen für das Fortbestehen

des Hofes. Das hat uns auch als Familie vor große Herausforderungen gestellt. In dieser Zeit haben wir uns auch Unterstützung von einem Coach gesucht, der uns bis zur Übergabe begleitet hat. Aus der ursprünglichen Idee, den Hof als Familien-GBR weiterzuführen, ist leider nichts geworden. Das war unseren Eltern letztendlich zu unsicher oder auch zu anstrengend und langwierig. Man muss dazu auch sagen, dass so ein Konstrukt, was uns vorschwebte, zwar mit viel Energie machbar, aber auch recht unkonventionell und unvorhersehbar gewesen wäre – aus traditioneller Sicht. Wir haben das Gefühl, in der Landwirtschaft dominiert noch bei vielen Hofübergebern und -übernehmern ein sehr traditionelles Bild & Modell. Nachvollziehbar, wenn man sich die unsicheren, rasanten Entwicklungen heutzutage vor Augen führt und in dieser Zeit Sicherheit in althergebrachten Strukturen sucht. Manchmal ist es aber auch genau der Mut zur Veränderung und Wagnis zu neuen, anderen Wegen, der den entscheidenden Vorteil im Kampf ums Überleben in der Landwirtschaft ausmacht. Wir werden sehen wie sich der Hof in der nächsten Generation weiterentwickelt. Den Pensionspferdebetrieb hat nun diesen Sommer einer unserer Brüder übernommen. Wir haben als Ausgleich eine Teilfläche vom Hof bekommen, den wir für unseren Wohn- und Lebensmittelpunkt nutzen, sowie den Bauerngarten mit angrenzendem Obstgarten, wo wir unser eigenes Gemüse anbauen.

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Mit einer kleinen Cocktailbar gestartet, habt ihr euch immer mehr mit Kochen beschäftigt. Wie kam die Idee für Farmmade zustande und was liegt euch dabei am meisten am Herzen?

Lisa //Schon lange befassen wir uns sehr intensiv mit den Lebensmitteln, die bei uns auf den Teller landen. So sind wir auch natürlich auf dem Hof groß geworden, man verarbeitet das, was gerade vor der Tür wächst und verfügbar ist. Früher war das sicherlich noch viel mehr darin begründet, etwas zu sparen, da es günstiger war und ist, sich selbst zu versorgen. Heute, in einer Zeit, in der es teilweise nicht mehr so ist, da es bei Lebensmitteln Discountpreise an jeder Ecke gibt, achten wir auch besonders auf die inneren Werte von Lebensmitteln. Für uns gehört das zu einem nachhaltigen Leben dazu. Stark verarbeitete Lebensmittel mit künstlichen Geschmacksverstärkern oder Lebensmittel aus Massentierhaltung lehnen wir ab. Statt weitgereisten Superfoods kommen regionale Varianten auf den Teller. Leinsamen statt Chia

sozusagen. Wir möchten einfach wissen, was wir essen und wie es produziert wurde. Deshalb haben wir angefangen, unser eigenes Gemüse anzubauen. Manchmal, so kommt es uns vor, mussten wir erst weggehen & wiederkommen, um den Luxus des Lebens auf einem Bauernhof und die Möglichkeit, unser Essen selbst zu produzieren, schätzen zu können. Mittlerweile ernten wir unser eigenes Gemüse und Kräuter aus unserem Gewächshaus und dem Bauerngarten, sammeln Wildkräuter oder Pilze und kochen leidenschaftlich gerne mit dem, was uns unser Garten das ganze Jahr über schenkt.
Wir haben auch eigene Hühner und somit immer frische Eier. Die Begriffe „Küchengärtnern oder Slowfarming“ treffen vielleicht ganz gut, was wir machen. Wir interessieren uns für traditionelle Methoden, Lebensmittel anzubauen, zu verarbeiten, zu veredeln und haltbar zu machen. Klar machen wir noch haufenweise Fehler und lernen täglich mit dazu. Wir sind zwar mit Landwirtschaft aufgewachsen, sind aber keine ausgebildeten Landwirte oder Gärtner. Wir haben das überlieferte Wissen unserer Großeltern & Eltern mit unseren eigenen, eher unkonventionellen Ideen, Herangehensweisen und Sicht auf die Landwirtschaft, gemixt.

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Lisa //Wir experimentieren und probieren viel aus. Manches klappt und manches auch überhaupt nicht. Wir nehmen es gelassen und lachen auch mal über manch verrückte Idee wie Brennnesseln im Gewächshaus ziehen, was lustigerweise überhaupt nicht funktioniert. In unserem Garten arbeiten wir ohne Chemie oder künstliche Düngung. Wir lieben die Arten und Geschmacksvielfalt alter Sorten auf unserem Teller und im Glas. So haben wir letztes Jahr aus unbehandelten Äpfeln einer alten Sorte, die unser Opa vor dem Haus gepflanzt hat, unseren ersten Craft Cider hergestellt. Wir versuchen, uns so gut es geht, im Einklang der Jahreszeit zu ernähren. Im besten Fall kommt das vor der Haustür geerntete direkt auf den Tisch. Also alles, was mit eigenen Händen im Garten oder im Gewächshaus angebaut wurde, die Eier, die uns unsere Hühner täglich schenken oder was man im Wald oder den Wiesen wild sammeln kann.

Wenn man sich ein wenig mit dem Thema Free Food beschäftigt, ist das ganz schön viel, was es da zu jeder Jahreszeit einfach kostenlos in der Natur zu ernten gibt. Das spart auch Geld und macht ziemlich kreativ am Kochtopf. Man macht sich automatisch Gedanken, was man aus der Ernte kochen könnte und so entstehen oft interessante Eigenkreationen. Natürlich wäre ein autarkes Selbstversorgerleben ein Traum, ist aber in unserem Fall doch noch nicht in allen Bereichen umsetzbar und realistisch. Bei Lebensmittel, die wir nicht selber produzieren können, ist Regionalität und Qualität des Produkts besonders wichtig. D.h. im besten Fall stammen die Lebensmittel aus einem Radius bis zu 200 km rund um die eigene Haustüre aus bäuerlicher und ökologischer Landwirtschaft. Bei einigen wenigen Lebensmitteln, ohne die wir nicht auskommen könnten, machen wir Ausnahmen, dazu gehört z.B. gutes Olivenöl, Wein, Ingwer oder Gewürze.

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Ihr beiden baut im Garten und im Gewächshaus unterschiedliches Gemüse und Kräuter an. Was soll in Zukunft noch dazu kommen?

Steffi //Das Schöne an Farmmade ist, dass es sich ständig weiterentwickelt und niemals fertig zu sein scheint. Dieses Jahr haben wir auch sehr viel Zeit in Weiterbildungen investiert. Wir lieben es zu lernen und stetig an neuem Wissen zu wachsen. So haben wir beispielsweise eine Qualifizierung des Amtes für Landwirtschaft im Bereich Bauernhofgastronomie erfolgreich abgeschlossen. Hierfür waren wir ein halbes Jahr lang in ganz Bayern unterwegs und haben uns verschiedene Betriebe angeschaut und dort von der Planung bis zur Leitung einer Profiküche alles gelernt, was wichtig ist. Wir haben Gartenkurse z.B. über alte Sorten, ökologisches Gärtnern oder die Anlage von Streuobstwiesen besucht, uns aber auch gastronomisch weiterentwickelt, mit Kursen zu

Foodpairing, Wildkräutern und Gewürzen in der Küche, oder dem Fermentieren. Wir versuchen gerade, auch mehr Rezepte für unseren Farm-to-Table Blog aufzubereiten und den Fokus stärker darauf zu setzten. Schließlich wollen wir andere motivieren, selbst einen Garten anzulegen, saisonal zu kochen und nachhaltiger mit Lebensmitteln umzugehen. Unser großer Traum wäre es, hier einen ersten Workshop oder ein Farm-to-Table Event im nächsten Jahr zu realisieren. Außerdem möchten wir mehr übers Imkern lernen, um irgendwann auch eigenen Honig zu haben. Den Garten möchten wir um einen Schnittblumenbereich erweitern und ein paar essbare Beerenhecken pflanzen. Ein Garten ist ein niemals endendes Projekt. In der nächsten Gartensaison soll auch das Thema Anbau in Mischkultur und alte Sorten weiter vertieft werden. Die Ideenliste geht jedenfalls nie zu Ende. Wir sind offen und gespannt wie unsere Reise weitergeht! Wenn du wissen willst, wies weitergeht, auf Instagram kannst du sehen, was wir aktuell gerade machen…

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Farm to Table ist ein großartiges Konzept und gibt wieder einen größeren Bezug zu dem, was für Produkte eigentlich aus dem Umfeld kommen.
Im Moment reichen eure Erträge aus dem eignen Anbau für den Eigenbedarf.
Wenn ihr mit dem Frühstück anfangt und dem Abendessen aufhört: was von dem, was auf dem Tisch steht, kommt aus eurem Garten?

Lisa //Mit dem Obst und Gemüse aus unsrem Bauerngarten können wir schon einen Großteil unseres Bedarfs als Familie übers Jahr hin decken. Im Sommer und bis in den Herbst hinein funktioniert das schon ganz gut. Natürlich sind wir noch keine 100 % Selbstversorger, was das angeht. Wir lernen hier auch noch jedes Jahr dazu. Im Winter können wir im Gewächshaus zumindest einige Salate wie z.B. Feldsalat oder Winterportulak ziehen. Aber dem Ertrag im Winter sind Grenzen gesetzt, weil wir kein beheiztes Gewächshaus haben. Deshalb versuchen wir den Überschuss aus den Sommermonaten so gut wie möglich für die Wintermonate haltbar zu machen. Wie die Eichhörnchen denken wir schon im Sommer an die Wintermonate und kochen Marmelade oder Kompott aus Gartenfrüchten ein, ebenso Sugo oder Chutney aus Tomaten und anderem Gemüse. Stellen Pesto aus Kräutern & Walnüssen oder Sirup aus Obst und Kräutern her.

Legen Gemüse ein oder fermentieren es. Trocknen, was das Zeug hält, von Tomaten über Kräuter, Obst bis Gemüse für Tee, Gemüsechips zum Snacken und Kochen, Trockenfrüchte fürs Müsli oder zum Backen oder Kräutersalze. Besonders schön sind getrocknete essbare Blumen als I-Tüpfelchen auf einem selbst gekochten Gericht. Zum Herbst ist auch die Gefriertruhe randvoll. Aus unseren Äpfeln und Birnen im Garten haben wir dieses Jahr 700 Liter Saft gepresst. Mindestens einmal in der Woche machen wir selber Brot. Nudeln schmecken selbstgemacht auch besser. Am Wochenende gibts nach alter Familientradition meist einen selbstgebackenen Kuchen bei uns, denn irgendwer besucht uns immer. Dann können wir gemeinsam im Garten sitzen, bei Kaffee und Kuchen und das schöne Wetter genießen. Theoretisch könnte ich auch selbst Käse oder Butter herstellen, das haben wir von unserer Mutter gelernt, als wir noch vor über 25 Jahren selbst ein paar Kühe hatten. Manchmal machen wir das auch nur zum Spaß und holen dazu frische Biomilch von einem Bauern aus dem Ort. Mittlerweile gehe ich mit ganz anderen Augen einkaufen, kaufe nur noch das Nötigste wie Mehl, Honig, Hefe oder Milchprodukte, denn bei vielen Produkten im Supermarkt denke ich mir ehrlich gesagt oft, das kann ich zu Hause in besserer Qualität und wenig Aufwand selber machen. Auch hier hat mich das Landleben nachhaltig beeinflusst.

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FARMMADE farmmade.de


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// Photos & Written by: Uta Gleiser

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