Wie Menschen für Menschen
die Frauen von Äthiopien stärkt.
- Photos & Written by: Uta Gleiser
Vor kurzem hatte ich die Möglichkeit ein ganz außergewöhnliches Land und seine Menschen zu besuchen – Äthiopien. Durch einen Informations-Abend von Menschen für Menschen, der in Hamburg stattfand, wurde ich auf die Stiftung aufmerksam. Das heißt, von der Organisation hatte ich schon gehört, nur war mir wohl nie ganz bewusst, was diese in Äthiopien schon alles umgesetzt hat und weiterhin bewegt.
Die Stiftung Menschen für Menschen wurde vor 35 Jahren von dem Schauspieler Karlheinz Böhm ins Leben gerufen. Zu dieser Zeit herrschte eine Hungerkathastrophe in der Sahel Zone. Erschüttert von den Berichten, wollte Karlheinz Böhm seine Bekanntheit nutzen und helfen, setzte seine Idee um und gründet 1981 die Stiftung. Seit dieser Zeit leistet Menschen für Menschen einen großen Beitrag um die Lebensverhältnisse für die Menschen in Äthiopien zu verbessern. Das Motto ist seither: Hilfe zur Selbstentwicklung. Gemeinsam mit der Bevölkerung werden Projekte geplant und umgesetzt. Ganz nach diesem Leitsatz entstanden mehr als 400 Schulen, knapp 100 Krankenstationen und über 2000 Brunnen. Die verschiedenen Projekte, die Menschen für Menschen betreut, umfasst die Bereiche: Bildung, Trinkwasser, Gesundheit, Landwirtschaft und Einkommen. Eine großartige Leistung, die man erst einmal gar nicht so ganz erfassen kann.
Für mich waren dies, am Anfang, erst mal nur Zahlen. Nummern, die sich nach viel Arbeit und Einsatz anhörten, die ich aber noch so gar nicht greifen konnte. Noch nie war ich vorher in Äthiopien gewesen und hatte erst einmal abgemagerte Kinder mit dicken Bäuchen vor Augen. Wie die Zusammenhänge zwischen Brunnenbau, Schulen und einer besseren Lebensqualität wirklich sind, wurde mir erst bewusster, als ich vor Ort war. Für mich waren es vor allem die Frauen, die etwas in diesem Land bewegen. Schöne, starke Frauen und junge Mädchen, die ihre innere Haltung nach Aussen tragen und etwas an ihrer Lebenssituation verändern möchten.
Von Kind auf an, sind die Mädchen zuständig um das Trinkwasser für die Familie zu holen. Ein Weg, der gut und gerne mal 3 Stunden dauert. Da ein 30 Liter Kanister nicht für den ganzen Tag reicht, müssen sie diese Strecke gleich zweimal laufen. Da diese Mädchen und jungen Frauen somit kaum eine Chance auf Ausbildung haben, war ich begeistert, dass Menschen für Menschen eine Credit & Saving Association , also einen Kreditverein ins Leben gerufen hat. Somit haben Frauen die Möglichkeit, sich mit ihrem eigenen Business selbständig zu machen.
Diese Vereine arbeiten nach der ersten Kreditrunde selbständig und haben unabhängig von Menschen für Menschen, freie Entscheidung, was Kreditvergabe und neue Mitglieder angeht.
Wie in jedem anderen Verein, wird ein Vorstand samt Prüfungsausschuss und Vergabeausschuss gewählt. Der Vorstand kümmert sich um die Bankwege, der Vergabeausschuss beurteilt die Geschäftspläne und der Prüfungsausschuss kontrolliert die Abläufe und Geschäftspläne. Durch einen Sozialarbeiter von Menschen für Menschen absolvieren alle Frauen ein 5-tägiges Training in kaufmännischen Grundlagen. Sie erarbeiten einen Geschäftsplan bei denen der Sozialarbeiter beratend zur Seite steht.
Hawa Abdi, 40, Vorsitzende der Mikrokreditvereinigung „Ifar Jiregna“
Im ehemaligen Projektgebiet von Babile besuchten wir, in einem kleinen Dorf, die Mikrokreditvereinigung „Ifar Jiregna – Light of Life“. 2010 gründeten Frauen diese Vereinigung . Seither wuchs die Mitgliedschaft von 41 Frauen auf 185. Bevor es Kleinkredite von Menschen für Menschen gab, wurde Frauen der Tagesablauf von Männern diktiert, somit waren diese völlig abhängig. Mittlerweile hat sich das Leben der Teilnehmerinnen grundlegend geändert. Es wurden Häuser gebaut, sichere Öfen konnten angeschafft werden, Kinder gehen in die Schule und Frauen haben teilweise mehr Kapital als ihre Männer.
Alfia Musa, Klein Kredit Nehmerin und selbständig mit dem Anbau und Handel von Erdnüssen
Seither steigt auch der Respekt vor Frauen. Ifar Jiregna wurde mit “ Best Women’s Credit Association“ von der Regierung ausgezeichnet und steigt an Beliebtheit. Zu den gängigen Geschäftsplänen gehören: Handel mit Getreide, Gemüseproduktion und Aufzucht von Nutztieren. Durch Menschen für Menschen absolvieren alle Frauen ein 5-tägiges Training in kaufmännischen Grundlagen. Sie erarbeiten einen Geschäftsplan bei denen der Sozialarbeiter beratend zur Seite steht
Shukri Ziyad, Klein Kredit Nehmerin und selbständig mit der Aufzucht von Kühen und Ziegen
Shemuza Sheik Warsha, 13, Schülerin
Maida Yasin, 12, Schülerin
// Photos & Written by: Uta Gleiser
// Socials
Keine Fotostory mehr verpassen!
Newsletter anmelden und über neuste Beiträge informiert werden